Freitag, 31. Mai 2019

29. Tag - Km 6462 - Tromso - Sortland - "Pleiten, Pech und Pannen"

Es geht also auch mit Sonne. Heute morgen ging um kurz nach fünf Uhr der Wecker. Wir mussten so früh aufstehen, weil wir heute zwei Fährverbindungen nutzen wollten und das zeitlich ziemlich knapp war. Jedenfalls hat heute morgen die Sonne gelacht. Angenehm warm (9°C) war es auch. Man hat jedenfalls die Sonne gespürt.

Der Plan für heute war:
07:00 Uhr Abfahrt, Tanken, 80km fahren, Fähre um 8:45 Uhr von Brensholmen nach Botnhamn, 0:45min Fahrtzeit, dann Fahrt über die Insel Senja, 75 km zur Fähre Gryllefjord - Andenes, Abfahrt 11:00 Uhr. 2h Fahrzeit. In Andenes bei der Walsafari eine Tour für heute oder morgen buchen und dann zum Campingplatz.

So weit der Plan:
Wir waren gut in der Zeit, ich war fertig und wollte schon den Müll wegbringen und an der Rezeption auf Jörg warten. Der hat die Hütte schon abgeschlossen und mir noch schnell den Schlüssel mitgegeben, damit ich den schon einwerfe. Als Jörg sich fertig machen wollte, hat er festgestellt, dass sein Helm noch in der Hütte lag. Ich hatte den Schlüssel aber schon in den Schlüsselkasten geworfen. Problem, die Rezeption macht erst um 9:00 Uhr auf. Wir haben dann angefangen mit einem Haken am Gummiband den Schlüssel zu angeln, erst ich, dann Jörg, dann mit Magnet, schließlich ist es Jörg gelungen den Schlüssel zu angeln. Also ging es los, natürlich etwas spät, aber noch machbar.
Wir kamen dann fünf Minuten vor Abfahrt der Fähre an, diese hatte dann noch ein wenig Verspätung, so dass wir auch etwas später auf Senja ankamen. Mein Navi hat als Ankunftszeit für den Fährhafen Gryllefjord 11:08 Uhr angezeigt. Also gab es drei Möglichkeiten:
1. Die Fähre verpassen
2.  Versuchen die Fähre zu bekommen und dabei wegen Geschwindigkeitsüberschreitung bei
     norwegisch drakonischen Strafen in den Bau zu wandern.
3. Versuchen die Fähre zu bekommen und Glück zu haben, dass die Polizei gestern Vatertag gefeiert
    hat. Was wiederum schwierig ist, weil hier ja am Feiertag kein Bier verkauft wird.

Möglichkeit 3 hat funktioniert und wir waren sogar noch etwas eher da.
Die Insel Senja hat es sicherlich nicht verdient, dass man so durch sie durchrennt, aber es ging heute nicht anders. Sorry Senja.
Während der Fahrt hat dann auch mal wieder das Wetter umgeschlagen und es gab schon wieder die ersten Schauer.
Die Fahrt von Gryllefjord nach Andenes war dann auch sehr schaukelig und sicher nichts für schwache Magen. Ich bin immer mal wieder eingenickt und einmal beim Schaukeln beinahe von der Bank gefallen.
In Andenes dann angekommen. sind wir gleich zur Walsafari gefahren. Dort bekamen wir als Auskunft, dass wegen des Wetters vor Sonntag keine Fahrt mehr stattfinden wird. Sehr, sehr schade. Das sollte noch einer der Höhepunkte unserer Tour werden.
Aber, wir wussten ja auch nicht, ob dann am Sonntag die Tour tatsächlich stattfindet. Also, haben wir bei eines sehr guten Chicken Sandwich mit Pommes beschlossen, wir fahren einfach auf unserer Route noch ein Stück weiter. Das Wetter hier auf den Vesteralen war dann schon ein wenig wie im April vom Schauer bis Sonne war alles drin. Auch der Wind hat uns nicht im Stich gelassen.

Zu guter letzt kam noch mein Duell mit den Möwen. Jörg hat ja gestern schon berichtet wie es ihm erging. Heute bin ich vorne weg gefahren. Nur schon mal so viel. Ich habe gewonnen.
Gerade dachte ich noch, dass die Möwen bei mir das Spiel gar nicht versuchen, weil wer eine Adevnture fährt, der fährt über alles. Da fing es auch schon an. Wie Jörg beschrieben hat, landet die Möwe auf der Straße um möglichst Kurz vorher loszufliegen.
Die erste hat es geschafft. Die zweite fliegt hoch. startet aber in meine Fahrtrichtung, macht dann einen Schlenker nach links um dann wieder zurückzukommen. Ich Spüre einen Schlag an der Gabel, schau in den Rückspiegel und sehe aber nichts. Dann habe ich mal rechts und links am Mopped vorbeigeschaut und jeweils ein Teil der Möwe gesehen. Das Vieh hing als Trophäe tot in meiner Gabel.
Ein Griff zum Flügel und die Möwe da rausgeholt. Alles während der Fahrt. Übrig blieben nur ein paar Federn im Kühlergrill.

Morgen geht es auf die Lofoten. Das Wetter soll dort etwas besser werden.

Mit Sonne sieht es doch gleich viel besser aus.



Von Gryllefjord nach Andenes

Von Fischen, Walen und Möwen

Von Fischen, Walen und Möwen

Der Tag heute war eigentlich gut geplant. Wir hatten ja gestern gesehen, dass wir die Fähre um 8:45 Uhr nehmen müssen und uns deshalb um ca. 7:00 Uhr auf den Weg machen sollten.
Gemäß des Zeitplans sind wir aufgestanden und haben gefrühstückt, gespült und zu guter letzt auch noch die Hütte gewischt. In der guten Gewissheit, dass alles voll im Zeitplan ist stand ich nun fast angezogen vor der SDR. Gepäck schon verzurrt, nur noch der Jörg musste sich in seine 4 Jacken zwängen und dann könnte es auch schon losgehen.
Kurz vor den Handschuhen noch den Helm, und dann ….
DER HELM!
Der Helm war noch in der Hütte, der abgeschlossenen Hütte und Herbert ist schon mal vorgefahren und hatte neben den Müll auch schon den Schlüssel in den dafür vorgesehenen Briefkasten geworfen, so meine Vermutung.
Ich ging also vor zur Rezeption und deutete schon von Weitem auf meinen Kopf, um zu signalisieren, dass der Helm fehlt und noch in der Hütte ist.
Angekommen bestätigte Herbert, dass der Schlüssel bereits im Briefkasten liegt.
Neben dem Briefkasten hing ein Gummiseil mit einem Haken, der für die Tür gedacht war. Kurzerhand haben wir das Seil abgenommen und versucht durch den oberen Schlitz des Briefkasten den Schlüssel zu angeln.
Dabei hatte Herbert zunächst wenig Glück und als ich es versuchte, hatte ich auch nichts an der Angel. Ein Versuch, den Schlüssel mit einem Souvenir-Magneten zu erwischen, war ebenfalls erfolglos. Schon etwas angenervt versuchte ich weiter mein Geschick beim angeln. Dabei musste ich an das Kirmesspiel denken, bei dem die Kinder mit einer Magnetangel nach vorbeischwimmende Enten angeln.
Nach gefühlten 50 Versuchen, habe ich dann doch tatsächlich den Schlüssel erwischt und konnte Ihn vorsichtig aus seinem Briefkastengefängnis befreien.
Nachdem mein Helm auf den dafür vorgesehenen Platz war und der Schlüssel wieder in den Knast musste, konnte wir mit etwas Verspätung losfahren.

Die Fähre haben wir 15 min. vor Abfahrt erreicht und waren nach gut 45 min. übergesetzt. Der Sprint zur zweiten Fähre war schon etwas sportlicher. Die Fähre ging um 11 Uhr und das Navi gab uns eine Ankunftszeit von 11:03 Uhr. Ohne die zugelassene Höchstgeschwindigkeit zu überschreiten, haben wir die Zeit aber aufgeholt und waren gerade am Hafen, als die Verladung angefangen hat. Also hat alles geklappt.
Auf der 2 Stündigen Überfahrt gab es leider so gar nichts zu Essen und Kaffee nur gegen Krone, die wir nicht haben.
Endlich in Andenes angekommen, sind wir direkt zum Wal-Safari Büro gefahren, um zu erfahren, frühestens am Sonntag mit einer Tour zu rechnen ist. Bei einem Chicken-Club-Sandwich und free Coffee, habe wir uns dann für 's weiterfahren entschieden. Es hat zwar zwischendurch auch geregnet, aber heute war es gefühlt nicht so kalt und ungemütlich wie gestern. Lag bestimmt auch an dem häufigeren Wechsel der Geschwindigkeit sodass nicht konstant der Wind auf die Hände geblasen hat.

Zu guter Letzt noch zum Möwen-Duell von gestern. Heute ist Herbert vorgefahren und auch er hatte ein Duell mit einer Möwe. Tja, was soll ich sagen … Herbert hat gewonnen! Die Möwe ist wie auch gestern sehr spät gestartet und hat sich für die falsche Richtung entschieden. Damit ist sie direkt in die SAS von Herbert geflogen. Dort hing so auch noch einige Meter, bis Herbert die mittlerweile tote Möwe mit einem beherzten Griff vom Kühler befreite und mir vor das Vorderrad warf.

Ich glaube ja, dass die Möwen hier taub sind und bild obendrein. Normalerweise hätten die uns schon längst hören und sehen müssen.
Nun ja … würde mal sagen es steht 1:1 im Duell Motorrad vs. Möwen.
 Am Fähranleger



Blick zurück ...





Donnerstag, 30. Mai 2019

28. Tag - Km 6185 - Langfjordbotn -Tromso

Das es in Norwegen oft regnet, habe ich ja schon gehört. Das tut es aber in Schottland, Irland und England auch und dort hatte ich bisher nie solche Regenmassen gesehen wie die letzten beiden Tage hier.
Heute morgen waren wir am überlegen, ob wir den Regen aussitzen und noch einen Tag am Alta Fjord bleiben. Doch ein Blick auf die Wettervorhersage hat gezeigt, dass wir dann dort wohl länger sitzen bleiben.
Also sind wir im strömenden Regen los. Nach kurzer Zeit mussten wir über einen Pass rüber und ich hatte schon Angst, dass dort oben der Regen zu Schnee wird. Das war zwar nicht der Fall, aber dort oben war ein Wind, dass es die Motorräder schräg gedrückt hat als ob man eine lange Kurve fährt. Ich fand das ziemlich spaßig. Man musste nur aufpassen, wenn mal ein LKW oder Camper entgegenkam, der dann kurz Windschatten gegeben hat.
Nach ca. einer Stunde hat es dann mal kurz aufgehört zu regnen um dann kurz nach unserer Pause bei heißem Kaffee wieder anzufangen.
Bei zwei Fährüberfahrten wir wir heute hatten, war so ein Wellengang, dass wir bei den Motorrädern bleiben mussten.
In Tromso haben wir uns die Eismeerkathedrale von außen angeschaut. Durch die Scheibe haben wir zwar gesehen, dass die Fenster zwar sehr schön sind, aber 5€ Eintritt waren uns dann doch zu teuer.
Kurz nach unserer Ankunft am Campingplatz in Skittenelv hat es dann aufgehört zu regnen. Hoffentlich bleibt es mal so. Ab und zu ein Schauer ist ja OK, aber Dauerregen brauchen wir jetzt wirklich nicht mehr.

Übrigens ist in Norwegen heute auch Feiertag. Aber am Feiertag darf kein Alkohol verkauft werden. Der Kühlschrank an der Rezeption ist voller Bier, darf aber nicht verkauft werden. Ich glaube, ich hatte noch nie einen solch trockenen Vatertag.

Morgen geht es auf die Vesteralen Insel Anoya. Damit alles mit den beiden Fähren klappt, müssen wir schon morgen früh um sieben Uhr los.

Danke übrigens für die Tipps zur Polartaufe. Ich hab da jetzt so eine Ahnung.
Es geht ja auf eine Insel im Nordpolarmeer 😀.


 Tromso
Eismeerkathedrale





Gegen den Wind ...

Vielleicht kennt der Eine oder die Andere noch die ARD Vorabendserie “Gegen den Wind” mit Ralf Bauer und Hardy Krüger Junior. Ich war zwar nie Fan dieser Serie, weiß aber, dass es hier ums Surfen geht. Daran musste ich heute unwillkürlich denken, als wir bei 3 Grad, Regen und “Wind” über einen Pass gefahren sind.
Ja, ja, ich weiß, das Thermometer bei der SDR geht immer 2 Grad nach und das Tacho um 12 km/h vor. Dann waren es vermutlich 5 Grad, aber die Temperatur war heute eher nicht das Thema.
Der Wind!
Bei gefühlten 20° Schräglage bei der Geradeausfahrt kam ich ins grübeln. Was, wenn jetzt der Wind “plötzlich” nachlässt?
Vermutlich wäre nichts passiert aber, es ist halt ein komisches Gefühl, wenn man gestützt durch den Wind schräg fährt.
Zurück zu “Gegen den Wind”.
Auch wir kämpften heute gegen den Wind. Es war dann schon fast merkwürdig, wenn wir nach einer Kurve den Wind von hinten bekamen. Dann war es aufeinmal sehr ruhig und angenehm. Ich hatte sogar das Gefühl, dass ich weniger Gas brauchte, um die Geschwindigkeit zu halten. Würde ich jetzt ein Segel haben, wäre das bestimmt total spritsparend.
Das war heute eh ein Wetter, was sich die Surfer so oft wünschen. Ok, die Wellen waren nun nicht da, aber der “Wind”.
Ein Gutes hatte der Wind noch. Der Regen floss fast von ganz alleine vom Visier. Zwar eher von links nach rechts, aber egal.

Heute ist mir noch etwas komisches aufgefallen. Die Möwen in diesem Teil des Landes haben ein merkwürdiges Hobby. Vielleicht ist es auch eher eine Mutprobe oder ein Duell. Auf jeden Fall setzt sich eine Möwen direkt auf die Straße und schaut in den entgegenkommenden Verkehr. Das war ich dieses mal. Dann wartet die Möwe extrem lange, bis sie sich in Bewegung setzt und will damit entweder den anderen Möwen zeigen, wie mutig sie ist oder aber mich zum reduzieren der Geschwindigkeit veranlassen. Bei den oben schon erwähnten Bedingungen bin ich dann leicht vom Gas gegangen und habe somit das Duell verloren. Aber das war nur die Erste. Bei der nächsten Möwe habe ich mich nicht einschüchtern lassen und bin weiter auf sie zugefahren. War echt nicht mehr viel Platz und ich hätte sie beinahe erwischt.

So, morgen geht es dann recht früh los, damit wir das Fährenduo morgen fahren können. Es soll morgen 2° wärmer werden und etwas weniger regnen.

Warten wir es ab.






Mittwoch, 29. Mai 2019

27. Tag - Km 5950 - Nordkapp - Langfjordbotn

So, es geht wieder Richtung Süden. Davon war aber noch nicht viel zu merken. Wir hatten heute alle Jahreszeiten auf einer Fahrt. Nur der Hochsommer wollte sich nicht einstellen. Zunächst hat ein eisiger Wind gepfiffen, dann hat es zuerst wenig und dann heftiger geregnet. Durch verschneite Hochlagen mit noch zugefrorenen Seen ging es dann weiter. 
Aber am Ende war es wieder trocken wenn auch der Himmel aussah als ob es jeden Moment wieder regnet.
Also kein Zelt heute Nacht. Wir haben uns wieder eine Hütte auf dem Campingplatz direkt am Alta Fjord. Viel teurer als Zelten ist das auch nicht. 
Ich musste dann allerdings nochmal 20 km bis zum nächsten Supermarkt fahren um für heute Abend was zu Essen zu kaufen.
Das Wetter wird vermutlich morgen nicht besser, aber was hilft es. Regenklamotten an und weiter.

Eine Sache macht mir ja noch Kopfzerbrechen. 
Jörg hatte immer noch nicht seine Polartaufe. Ich musste damals fast eine halbe Stunde Barfuß im Schnee stehen und einen Schnaps nach dem anderen trinken.
Es muss also irgendetwas mit Kälte zu tun haben. Nur, der Stadtjunge friert hier sowieso schon die ganze Zeit. Ich hab ja Angst er überlebt die Polartaufe nicht.
Vielleicht hat ja einer der Leser eine kreative Idee.
Denn eins steht fest. Wer die Taufe nicht gemacht hat, war nicht nördlich des Polarkreises.



  Hoffnungsschimmer

Dienstag, 28. Mai 2019

Nur Bilder ...

















26. Tag - Nordkapp

Heute war es dann so weit. Und wie bestellt, schien die Sonne. Kurz vor 10 Uhr sind wir zusammen mit Günter aus Neuss, aus Superadventure Fahrer zum Nordkapp aufgebrochen. Günter ist ein echter Profi, der schon zum dritten mal hier oben ist.
Am Nordkapp angekommen erst einmal eine nette Überraschung. Das Kassenhaus war noch nicht besetzt, also haben wir uns die 28 Euro Eintritt gespart. Dann ist Günter direkt zum Norkapp Globus gefahren. Das ist zwar nicht erlaubt, aber er meinte. "Ihr seid doch nicht mehr als 5000 km gefahren um dann die Motorräder draußen stehen zu lassen?". 
Wir also schnell ein paar Bilder gemacht und wieder weg zum Parkplatz. Beim Wegfahren kam schon ein wild gestikulierender Norweger und hat geschimpft. Ich hab nix verstanden, ich hatte den Helm auf.
Dann haben wir in der Nordkapphalle total überteuerten Kaffee getrunken und uns nett mit Günter unterhalten. Die Ausstellung zum Nordkapp hat uns alles wissenswerte vermittelt und der Panorama Film war auch sehr schön.
Danach ging es noch einmal raus. Wir sind ein wenig an der Klippe entlangspaziert und haben noch schöne Fotos gemacht. Allerdings war der Wind bei knappen 5°C schneidend im Gesicht.

Später sind wir noch nach Honningsvag gefahren. dort konnte ich dann in T-Shirt in der Sonne sitzen.
Heute haben wir nicht selbst gekocht. Nachdem wir ja den Eintritt gespart haben und außerdem den Wendepunkt unserer Reise erreicht haben, haben wir uns hier am Campingplatz ein leckeres Essen und ein teures norwegisches Bier gegönnt.

Ab morgen geht es wieder Richtung Süden.

Noch etwas zur Schreibweise. Das Nordkapp wird hier mit zwei P geschrieben, also habe ich es auch so gemacht. Richtig in Deutsch wäre es wohl mit einem P. 

Geschafft: "Jörg und Herby sind am Nordkapp"



Zusammen mit Günter


Nach "fifty shades of grey" gestern, gab es heute "fifty shades of blue"
Blick vom Nordkapp nach Norden. Jett kommt nur noch der Nordpol

Wo ist der Gnom?





SAS im Schnee


In Honnigsvag wurde gerade Hurtig ausgelaufen


Ein Schätzchen

Montag, 27. Mai 2019

50 shades of grey ...

nein, nicht das, was Ihr gerade denkt!

Wie Ihr ja schon gelesen habt, sind wir fast am Wendepunkt unserer Tour. Heute morgen fing alles noch recht gut an. Ok, es hat etwas geregnet aber, das hatten wir ja auch schon die Tage zuvor. Ich bin heute vorweg gefahren und schon nach kurzer Zeit sind wir mal wieder von der Hauptstraße, dem Highway Number 4, abgebogen. Zunächst schien alles noch Ok. Asphalt, nicht mehr ganz so gut, aber fahrbar. Dann nahm der Regen zu und der Asphalt ab. Es war mehr so eine schlammige Masse, die den Weg darstellen sollte. Gut 17 Kilometer später dann wieder eine richtige Straße. Wie hatten von Inari ca 100 Kilometer bis zur Grenze nach Norwegen und zur ersehnten Pause mit tanken von Benzin und Kaffee.
Irgendwie schien der Regen immer nachzulassen, wenn wir nicht fuhren. Nach der Rast ging es weiter über den Grenzfluss ins nächste “neue” Land.
Irgendwie habe ich dann leider die geplante Tankstelle verpasst und wir mussten dann bis ca. 30 km vorm Nordkap durchfahren, um wieder eine Tankpause einlegen zu können.
Leider habe ich da aber nicht geschafft. Ich hatte wirklich einen schlechten Fahrtag. Das Grau des Himmels ging nahtlos in das Grau der Straße über. Mit einem leicht helleren Grau traten dann hier und da Seen und Flüsse auf. Das Grau der Rentiere habe ich schon gar nicht mehr wahrgenommen.
Es fiel mir zunehmend schwerer den Verlauf der Straße zu erkennen da sich alles für mich in Grau und Grau darstellte. Erschwerend kam hinzu, dass sich die kalte Luft irgendwo ein Loch gesucht hat und mich nun systematisch auskühlte. Ich habe heute zum ersten mal auf der Tour so richtig gefroren. Darunter hat leider auch mein Fahrstil extrem gelitten und ich bin zum Schluss nur noch die für mich mögliche Geschwindigkeit gefahren, die deutlich unterhalb der Erlaubten lag.
Hauptsache sicher angekommen! Und kurz vor unserem Campingplatz wurde es zu guter letzt auch noch richtig windig. Hurra!
Nach dem einchecken bin ich ziemlich schnell im Waschraum verschwunden und habe erstmal eine heiße Dusche genommen.
Jetzt nach Dusche und Abendessen geht es mir wieder gut und ich freu mich auf die Besichtigung des Nordkaps morgen.

 Norwegischer Imbiss